Die Angst ist etwas, das jeder Mensch kennt, in normalen Maßen.
Doch bei mir ist die Angst immer da.
Mein Hirn hat neue Nervenbahnen zu seinem Schutz entwickelt.
Diese machen mich viel sensibler und ich kann viel weniger Stress verarbeiten als früher.
Mein Hirn sucht jeden Tag etwas, was gefährlich sein könnte...
Ich versuche mich jeden Tag diesen Ängsten zu stellen.
In der Hoffnung, das sie eines Tages weniger werden.
In einem gewissen Maße werden sie es auch, aber ein Teil wird nie vergehen.
Mit dem Teil muss ich lernen zu leben.

Dieser Teil ist unberechenbar, mal zahm und dann wieder übermächtig stark.
Im Moment ist wieder so eine hohe Panikphase.
Sie lässt mich nicht mal auf ein Pferd aufsteigen.
Alles ist blockiert, der innere Feind 'Angst' aktiviert.
Ich habe Angst zu fallen und den Halt zu verlieren.
Wie vom Pferd, als auch im Alltag, Zuhause.

Früher habe ich mir die Haut zerschnitten bis ich kaum mehr laufen konnte.
Ich war Meister im Verstecken, ritzte nur an den Füßen und Zehen.
Wenn die Angst stark wurde, überkam mich eine riesen Wut.
Eine Wut auf mich, auf meine Peiniger.
Das ich so schwach bin, auf das was passiert ist und es artete aus in puren Selbsthass.
Dann nahm ich die Klinge und mit dem Blut verschwand für einen winzigen Moment die Welt und ich fühlte mich frei.
Doch das war ein folgenschwerer Irrtum, das Ritzen wurde zur Sucht, die Angst und Wut stärker.

Doch dann bekam ich ein Tagebuch geschenkt.
Ich fing an zuerst nur zu zeichnen, dann kleine Sätze zu schreiben.
Dann die ersten Texte, die sich zu Büchern und Poesien wandelten.
Sie wurden zu meiner Klinge und zu meinem Instrument gegen die Angst.

Hier auf Bookrix haben mir Freunde und Leser geholfen, das ich mich wieder etwas Gut fühle.
Die Buchstaben sind eine Klinge, die weder mich noch meine Umgebung verletzen.
Ich kann in Fantasy-Thrillern all das ausleben, was mich in der Nacht, am Tag verfolgt.
Dieses hat mich stärker und mutiger werden lassen.

Dafür hier meinen großen Dank.
Ich habe mich im letzten Jahr nur sehr wenig verletzt.
Die Klingen wurden arbeitslos.
Ich kann wieder die Schönheit der Natur sehen…
Ich glaube wieder an das Gute.
Die Angst, der Feind in mir, ist immer unberechenbar, aber ich habe jetzt das Mittel ihn ohne Blut zu bekämpfen.

Ich hoffe für dieses Jahr, dass ich den Weg finde wenigstens 50% kreativ irgendwo arbeiten zu können.
Das ich Ende des Jahres es fertig bringe, alleine kleine Strecken, Zug zu fahren.
Das ich eine Stunde alleine laufen gehen kann.
Das meine Muse kreative, abwechslungsreiche Gedanken und Bilder mir schenkt.
Das der Feind Angst nie mich total übernimmt!